Hier halten wir euch über vergangene und aktuelle Projekte auf dem Laufenden. Dieser Bereich befindet sich noch im Aufbau. Bitte hab noch ein bisschen Geduld 🙂

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Generatives Wohnen

Treppenlift Vorderhaus MAN40, 2022  

Die Arbeitsgruppe Wohnen im Alter
Die AG wurde 2021 gegründet und trifft sich seitdem regelmäßig. Am Anfang stand die Analyse der Situation, was die Altersstruktur der Genossenschaft und die baulichen Voraussetzungen betrifft. Eine Begehung aller 21 Häuser der Genossenschaft ergab eine deutliche Befürwortung von Treppenliften und eine Entscheidung gegen den Einbau von Fahrstühlen. Eine Fragebogenaktion in allen Häusern ergab das 96 Prozent der Befragten gerne in der Genossenschaft alt werden, in ihren Wohnungen und Häusern bleiben wollen und dafür 88 Prozent bereit wären mehr Miete zu zahlen. Zusätzlich ergaben sich Vorschläge für kleine Maßnahmen zur Behebung von Barrieren in den Häusern.

Daraus entwickelte die Arbeitsgruppe folgende Empfehlungen :

Keine Empfehlung für Fahrstühle
Nur in einigen wenigen Häusern könnte bautechnisch ein Aufzug eingebaut werden. Bei geschätzten Kosten von z. Z. 300 000 Euro und den zu erwartenden hohen Betriebskosten halten wir dies für keine finanzierbare Lösung. Treppenlifte mit Kosten von zur Zeit 30 000 Euro halten wir für die angemessene Massnahme für ein barrierearmes Wohnen im Alter.

Empfehlung für kleinen Sonderetat
Ein Etat für kleinere Sofortmaßnahmen – etwa einen zusätzlichen Handllauf im Treppenhaus, bauliche Verbesserungen bis hin zu Haltegriffen in Badezimmern – sollte in den Instandhaltungsplan eingestellt werden. Weitergehende/ größere  Maßnahmen müssten über die Pflegeversicherung der Mieter:Innen abgedeckt werden. Ansprechpartner wären die Aufsichtsräte der jeweiligen Häuser, die sich mit dem Büro in Verbindung setzen.

Empfehlung für Wohnungstausch
Wir schlagen vor, eine Liste mit Umzugswünschen aus Gesundheitsgründen anzulegen. Mittelfristig ergibt sich daraus die Möglichkeit, dass Genoss:innen in günstiger gelegene Wohnungen im Hochparterre /erstem Stock umziehen können.
Wenn eine günstig gelegene Wohnung in der Genossenschaft frei wird, soll diese zuerst zum Tausch angeboten werden, bevor sie in die reguläre Vermietung geht. Um die Liste würde sich die Arbeitsgruppe kümmern. Tauschwünsche könnten einfach über die Webseite der Luise angemeldet werden. Natürlich sind auch Angebote für einen Tausch willkommen.

Empfehlung für Treppenlifte
In sehr vielen Häusern – jedoch nicht in jedem Treppenhaus  – könnten langfristig und bei Bedarf Treppenlifte eingebaut werden. Bei Kosten von z.Z. 30.000 Euro kann das gut über Kredite (Laufzeit 10 oder 15 Jahre) finanziert werden. Vorstand und Arbeitsgruppe schlagen eine hälftige Bezahlung durch das Haus und die Genossenschaft vor. Bei Einzelmieterhäusern sollten die hälftigen Kosten auf die Mietparteien des betroffenen Aufgangs verteilt werden. Gemeinschaftshäuser regeln ihre Umlage selbst. Befristete und seltene Fördermöglichkeiten (Kredite oder Zuschüsse) durch die Investitionsbank Berlin Brandenburg und die Kreditanstalt für Wiederaufbau sowie Zuschüsse durch die Pflegeversicherung werden vor Beginn der Maßnahme durch die Arbeitsgruppe geprüft.

Der Tausch von Wohnungen hat Vorrang vor dem Einbau eines Treppenlifts.

Weiter hat die Arbeitsgruppe eine kleine Liste mit Informationen zu Hilfsangeboten, Pflegeheimen in Kreuzberg etc. erstellt.

Kontakt AG Wohnen im Alter: wohnenimalter@luisenstadteg.de

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Ökologische Pionierarbeit

Die wichtigsten ökologischen Bausteine

Erstmalig wurden in dem Modellvorhaben Block 103 im Jahre 1987 im innerstädtischen Mietwohungsbau 12 Häuser nach stadtökologischen Ideen modernisiert und dabei mit einer Vielzahl ökologischer Anlagen ausgestattet.

Das Gesamtprojekt setzt sich aus folgenden komplexen und miteinander vernetzten ökologischen Bausteinen zusammen:

Energie
Hausübergreifende Heizwärme- und Warmwassererzeugung in zwei Heizzentralen mit gasbefeuerten Brennwertkesseln, eigener Stromerzeugung mit Blockheizkraftwerk und Solargeneratoren

Wasser
Anlagen und Einzelmaßnahmen zur Einsparung von Trinkwasser, Wiederverwendung von Regen-und Grauwasser Klima und Grün Begrünung von Dächern, Fassaden und Innenhöfen zur Verbesserung des Wohnumfeldes, des Kleinklimas und der Luftqualität, Verwendung umweltverträglicher Baustoffe, insbesondere bei der Wärmedämmung

Abfall
Abfallreduzierung durch Bewohnerinformation, konsequente Mülltrennung, Kompostierung in Hinterhöfen und auf Gründächern
Das funktionieren der Anlagen ist nicht nur von deren technischer Reife, sondern auch von der Akzeptanz und vom Verhalten der Nutzer abhängig. Die Selbstverwaltung der Häuser trägt ungemein zum Funktionieren und oft imaler Butzung des Gesamtsystems bei. Doch trotz guter Pflege kommen die technischen Anlagen in ihre Jahre. Jetzt sind jetzt 25 Jahre. Einige Anlagen sind schon ausgefallen. Das heißt, der Erhalt und auch die Erneuerung von Einzelteilen und Komponenten dürfen nicht vergessen oder unberücksichtigt bleiben. Wir müssen weiterhin zur Klimaverbesserung und für besser Luft in einem innerstädtischen Wohnquartier beitragen.

Die wichtigsten ökologischen Bausteine
•  Erproben von Energieanlagen mit kombiniertem Parallelbetrieb von Solargeneratoren, Photovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerk un d städtischem Netz
• Einsparung von Energie durch konsequente Wärmedämmung und Verwendung von umweltverträglichen Baustoffen
• Fassadenbegrünung
• Dachbegrünung
• Regen- und Grauwassernutzung

Energieverbund mit Blockheizwerk und Solargenerator

Energieverbund Ökologisches Bauen Block 103 Manteuffelstraße Mariannenstraße Heinrichplatz

• Der Energieverbund besteht aus 14 Häusern, die untereinander verbunden sind
• Zwei BHKW Aggregate erzeugen durch die Verbrennung von Gas Strom und Wärme
• Die Abwärme wird zur Warmwasserbereitung genutzt

Auf den nach Süden ausgerichteten Dächern sind Solarpaneele installiert. Der Solargernerator wandelt 14-16% der einfallenden Sonnenenergie in Strom um. Der Gleichstrom wird in Drehstrom umgewandelt und in das Energieversorgungsnetz eingespeist. Die Fläche von 240 qm erzeugt eine jährliche Strommenge von 14.000kWh.

Mit diesem Anlagenverbund kann der Energieverbrauch für Wärme um 44%, der für Strom um 7,5% reduziert werden. Allein die SO 2 Emmissionen im Gebiet wurden um etwa 2 Tonnen jährlich reduziert, die CO 2 Emmisionen um 140 Tonnen jährlich. Die Heizkosten konnten um 30% reduziert werden. (Informationen aus: Städtebau und Architektur Bericht 1994)

Skizze Energieverbundkarte  
Photovoltaik-Anlage ORA  

Grau- und Regenwassernutzung

Die Idee war, dass Grauwasser und Regenwasser in einem Tank im Keller zu speichern und biologisch vorzureinigen. Das Regenwasser und das Grauwasser wird dann hochgepumpt und fließt durch die verschieden Pflanztröge, wird dadurch gereinigt und kann zur Bewässerung der Grünflächen genutzt werden.

Staubabsorption, Schallabsorption, Wasserreduzierung und Kunstobjekt in einem.

Der Vertikalsumpf hat sich in dieser Funktion nicht bewährt und dient in der frostfreien Zeit zur Luft befeuchtung und Begrünung. Im Tank im Keller wird jetzt nur noch Regenwasser gesammelt und für die Bewässerung der horizontalen und vertikalen Grünflächen verwendet. Eine Grauwasseranlage im Keller übernimmt die Reinigung des Grauwassers.

Vertikalsumpf Bauhof  

Fassadenbegrünung

Vorteile der Fassadenbegrünung
• Staub- und Schadstoffbindung
• Wärmedämmung
• Schaffung Atmosphäre in Hinterhöfen und Straßen

Fassadenbegrünung MAN 97  

Dachbegrünung

Schon 1983 wurden auf den Dächern der Genossenschaftshäuser Matteuffelstraße 40/41 die ersten Gründächer gebaut. Dächer wurden teilweise abgebaut und zu grünen Dachterrassen. Diese Dachterrassen sind Gemeinschaftsfläche und können von allen Hausbewohnern benutzt werden.
Die Spontanvegetation wird im Sommer durch ein Bewässerungssystem, dass durch Regenwasser gespeist wird, vor dem Austrocknen bewahrt.

Dachterrassen werden von den Bewohnern als Balkon- und Gartenersatz genutzt und auch gepflegt. Die begrünten Dachterrassen sind für die gemeinschaftliche Nutzung aller Hausbewohner angelegt worden. Sie sind haben damit auch einen kommunikative Funktion innerhalb des Hauses.
Die klimatologische Begleitforschung, die mit dem Modellvorhaben beauftragt wurde, hat ergeben, dass Begrünungsmaßnahmen in innerstädtischen Gebieten, positive und spürbare Effekte durch Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, erhöhte Staubbindung , Verminderung der Temperaturen und Verbesserung der Luftaustauschverhältnisse haben. Auf ausgebauten Dachgeschossen trägt die Dachbegrünung sehr nachhaltig zu einem angenehmen Innenraumklima bei.
Die Mehrkosten für ein Gründach – im Vergleich zu einer Ziegeleindeckung- beträgt ca.15€ – 50€ pro m2. Betrachtet man aber die Langlebigkeit eine Gründaches haben sich diese Mehrkosten schnell amortisiert.
 Durch eine Begrünung vieler Dachflächen, könnte das Stadtklima nachhaltig verbessert werden.
 (Informationen aus: Städtebau und Architektur Bericht 1994)

Vorteile der Dachbegrünung
Die Atemluft innerstädtischer Gebiete ist durch Heizungsemissionen und Autoabgase stark belastet. In der Regel gibt es wenig Grünflächen und Pflanzen, die die Luft reinigen können. Hof-, Fassaden- und Dachbegrünungen sollen diesen Defizit ausgleichen, die Schadstoffbelastung reduzieren, das Kleinklima verbessern und die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Die Begrünung von Dächern, Fassaden und Innenhöfen steigert den Wohn- und Freizeitwert von Wohnungen und Wohnumfeld.
In den Genossenschaftshäusern gibt es 11 Dachteilflächen mit Begrünung mit insgesamt 1.232 m2 begrünter Dachfläche oder als Dachterrassen. Davon 7 extensive begrünte Dächer und 4 intensive begrünt. Die Intensivbegrünung besteht aus Rasen, Stauden, Sträuchern und kleinen Bäumen. Die vielfältigen Pflanzenarten brauchen eine dicke Substartschicht von mindestens 15cm. Die Pflanzen müssen regelmäßig gepflegt werden. Die Extensivbegrünung hingegen braucht nur wenig pflege. Nur im Hochsommer bei großer Trockenheit sollte bewässert werden, damit die ausgetrockneten Gräser nicht zur Brandgefahr werden. Aber selbst im Hochsommer ausgetrocknete Extensivbegrünung wächst im Herbst wieder. Ungefähr 230 heimische Wildpflanzen sind geeignet, vor allem Moose, Sukkulenten, Zwiebelpflanzen und ca. 30 verschiedene Kräuter.

Gründächer Bauhof